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10 Tipps wie Du einen Drawdown in deinem Trading beenden kannst


Im heutigen Blog-Artikel wollen wir uns Verlustserien widmen und ich will einige Ideen vorstellen, wie man Drawdowns nicht nur abschwächen kann, sondern auch Tipps geben, wie man "die Kurve kriegt" und die Verlustserie beendet.


Solltest du weitere Ideen haben, Drawdowns abzuschwächen und deine Techniken mit unserer Trading-Community teilen wollen, schaue hierzu gerne im JK Trading-Forum oder in unserer Discord-Community vorbei!


Lass uns beginnen:


  • Im Englischen sagt man „If in a hole, stop diggin‘…“ was zu Deutsch soviel bedeutet wie „Wenn du bereits in einem Loch sitzt aus dem du nicht mehr rauskommst, höre auf zu graben…“


In Bezug auf unser Trading und unseren derzeitigen Kapitalkurvenrücksetzer bzw. Drawdown angewendet ist eine einfache, effektive Methode: reduziere dein tägliches maximales Stop Loss-Level.


Das bedeutet konkret: wenn du in deinem Trading für dich eine tägliche Verlust-Maximalgrenze von z.B. 100 Euro vereinbart hast, reduziere diese auf 50 Euro, was auf ganz natürliche Art und Weise auf eine Reduktion der Positionsgröße in deinen Trades hinausläuft.


In Extremfällen könntest du das Trading komplett aussetzen bist du wieder einen „klaren Kopf“ hast und Emotionen in deinem Trading keine Rolle mehr spielen.


Stelle dir darüber hinaus konkrete Fragen, wie

  • Wo stimmt deine Trading-Performance nicht, was ist die Quelle deiner Underperformance?

Dir muss klar sein: wenn du nicht weißt, wo es aktuell in deinem Trading hapert, welche Setups oder Strategien weiter solide performen und welche Setups „Löcher“ in dein Trading-Kapital reißen, dann kannst du auch keinen Plan erstellen, um die Probleme lösen.


Stell dir bildlich einfach vor, du sitzt in einem Segelboot und stellst plötzlich fest, dass dieses mit Wasser vollläuft.


Simple Frage: "Segelst du weiter oder machst du dich auf die Suche nach dem Loch und versuchst dieses zu stopfen?"


Trading ist deutlich abstrakter, sehr emotional und wir sind durch resultierende kognitive Verzerrungen nur unter großen Anstrengungen in der Lage objektiv Fehler zu identifizieren.


Ein Trading Journal ist genau deswegen so wichtig: du hast mit einem Trading Journal schnell die Möglichkeit deine Trades nach bestimmten Strategien, Tageszeiten oder auch Wochentagen zu filtern und ausgehend hiervon einen zügigen Überblick zu erhalten, was gut läuft – und was eben nicht.


Dann überlegst du dir, warum xyz nicht gut funktioniert, was der Grund für die Underperformance ist, z.B.

  • „Trendfolgestrategie die in einer Range underperformt“ oder

  • „Deutliche Underperformance am Dienstag (jenem Tag, wo ich meine Kinder vom Kindergarten abholen muss und nicht völlig auf den Markt fokussiert bin…“)

Im nächsten Schritt formulierst du dann eine sinnvolle Lösung in Bezug auf das identifizierte Problem und machst dich dann an die Umsetzung dieser Lösung, schaust, ob diese in der Lage ist, das Ruder "herumzureißen".


  • Fokussiere dich in deinem Trading auf deine absoluten Top-Setups


Das ist auf den ersten Blick ein primär quantitativer Schritt: du findest in deinem Trading Journal heraus, dass Setup xyz in der Vergangenheit dein best-perfomendes Setup war und auch weiterhin solide Ergebnisse liefert.


Fokussiere dich dann in deinem Trading und zwecks Aufbau deines Selbstbewusstseins und Herausarbeitens aus dem Drawdown ausschließlich auf das Trading dieses Top-Setups.


Im übertragenen Sinne kannst du dir das bildlich wie Äpfel pflücken vorstellen:


oben im Baum hängen vielleicht die schönsten, saftigsten Äpfel, die du gerne pflücken und essen würdest.


Dafür musst du aber risikoreich in den Baum kraxeln.


Auf „Augenhöhe“, dort wo du nur den Arm hinausstrecken musst, hängen aber auch Äpfel.


Die sind vielleicht visuell erstmal nicht so ansprechend.


Aber sie stillen den ersten Hunger, lassen dich zu Kraft kommen. Und wenn du dann wieder zu Kräften gekommen bist, dann kannst du dich wieder aufmachen, in höhere Gefilde des Baumes klettern und die saftigsten Äpfel ins Visier nehmen.


Übrigens: sollte es diese Äpfel auf Augenhöhe nicht geben (oder in Bezug aufs Trading: diese A-Setups), du also auf breiter Front underperformen, gilt es ganz vorsichtig zu werden und eine Tiefenanalyse deines kompletten Tradings anzugehen, deinen Handel im Live-Modus eventuell erstmal komplett auszusetzen und auf die Demo umzusteigen.


Ausgehend von Punkt 3 bringt uns das zu einem weiteren Tipp in Bezug auf das Beenden eines Drawdowns:


  • Trade keine Setups, die nicht zu deinen absoluten „Sahne“-Setups“ zählen, vermeide aber zudem Setups, die klassisch eine höhere Varianz in deiner Kapitalkurve aufweisen (Swing-Trades z.B.) bzw. wenn du solche Positionen, die natürlich weitere Stopps erfordern, handelst, dann tue dies mit deutlich reduzierter Positionsgröße


Das Ziel der Reduktion von solchen Setups ist auch hier das Wiederaufbauen von Selbstbewusstsein und das Erhöhen der Wahrscheinlichkeit längere Gewinnserien mit geringeren Kapitalschwankungen zu erzielen.


Hierbei geht es um die technisch saubere Ausführung von Setups die funktionieren, nicht darum neue Setups bzw. Muster zu identifizieren, die du dann in dein Trading-Portfolio aufnimmst.


So etwas machst du, wenn es läuft und du dieser Arbeit deine ganze Aufmerksamkeit widmen kannst, du nicht emotionalisiert und „abgelenkt“ durch eine aktuelle Verlustserie bist.


Punkt 5:

  • Mache mehr von dem, was dir gut tut – und davon am besten doppelt so viel!


Für mich bedeutet das zum Beispiel, dass

  • ich ausreichend Schlaf finde (und auch suche),

  • saubere Ernährung (hierzu zählt zum Beispiel die Reduktion von zuckerhaltiger Ernährung und Getränken, dafür trinke ich stattdessen Wasser und Tee – und zwar literweise),

  • ich Alkohol vermeide (besonders unter der Woche, wo dieser sich ganz besonders auf deinen Schlaf auswirkt),

  • mehr Sport treibe (und mich dafür lobe, wenn ich meinen inneren Schweinehund habe überwinden können) oder

  • super-selektiv bei meinen täglichen Aktivitäten generell bin

Der letzte Punkt geht noch einmal deutlich über die weiter oben bereits thematisierten Trading-Setups hinaus, hier geht es um dein gesamtes Umfeld: mit welchen Menschen umgibst du dich, mit welchen Themen beschäftigst du dich, welche Nachrichten konsumierst du?


Hier gilt: alles was dir gut tut, sämtliche Aktivitäten, Umgang mit Menschen, usw. sind deine Aufmerksamkeit wert, blende alles andere aus und sage klipp und klar: „Nein!“, sollte es Menschen in deinem Umfeld geben, die Schwierigkeiten haben, deine Selektion zu respektieren (das gilt übrigens auch für deine inneren Trieb auf das nächste Hiobsbotschaften-YouTube-Video oder die nächste Clickbait-Headline in Nachrichtenportal xyz zu klicken)).


  • Vertraue auf dem Trading zugrundeliegenden Prozess

Erinnere dich in diesem Zusammenhang an den Blog-Artikel „Was macht einen erfolgreichen Trader aus? – Teil II“.


Zusammenfassen könnte man diesen mit


Trader sind proaktiv und verfügen über ein „Growth Mindset“; sie sind Prozess-orientiert, formulieren also Routinen, die gute Verhaltensweisen in Gewohnheiten überführen und führen diese Routinen gewohnheitsmäßig aus; Sie sehen jeden Trade als eine Möglichkeit zu lernen, ganz besonders Verlust-Trades


Ausgehend hiervon kannst du erkennen, warum ein solches Growth Mindset als Trader besonders in Drawdown-Phasen essenziell wichtig ist: du wirst einen solchen Drawdown nicht „über Nacht“ beenden, das wird Zeit brauchen.


In solchen nervenaufreibenden und Kräfte-zehrenden Drawdowns trennt sich im übertragenen Sinne die Spreu vom Weizen und der Unterschied zwischen dem Profi und dem Amateur tritt ungefiltert an die Oberfläche:


Erfolgreiche, profitable Profit-Trader "umarmen" diesen Kampf mit sich selbst

und ihrer Verlustphase


Sie wachsen daran. Sie akzeptieren Drawdowns und Verlustphasen als Teil des Spiels „Trading“.


Und genau das macht sie großartig im Trading. Genau das sorgt dafür, dass sie langfristig überdurchschnittlich gut bezahlt werden.


Das führt uns zum nächsten Tipp:

  • Du solltest bereits den aktuellen Drawdown nutzen, um in Zukunft auf einen solchen vorbereitet zu sein und entsprechende Schutzmaßnahmen formulieren, um diesen bereits frühzeitig abzuschwächen.


Klar ist, dass Verlustserien im Trading immer wieder auftreten werden. Klar ist aber auch, dass frühzeitige Gegenmaßnahmen dazu führen, dass eine katastrophale Lawine, wenn man sie frühzeitig kontrolliert abgehen lässt, weniger katastrophal und somit auch weniger wahrscheinlich fatal ist.


Das bedeutet für unseren aktuellen Drawdown: welche Möglichkeiten gab es zu erkennen, dass ein solcher auftritt?


Hier geht es nicht nur um das Erkennen sich verändernder Marktbedingungen, sondern auch um Anzeichen bei dir selbst, sprich:

  • Woran kannst du frühzeitig erkennen, dass du dich in einer Emotions- und dann Verlustspirale wiederfindest (dir wird heiß, Schweißausbrüche, feuchte Handflächen, gesteigertes Aggressionspotenzial, negative Selbstgespräche, du schlägst mit der flachen Hand auf die Schreibtischoberfläche, usw.),

  • Wie äußert sich das in deinem Trading (z.B. höhere Risiken in deinen Trades eingehen, um die Verluste wieder aufzuholen) und

  • Was kannst du tun, um solche Verzweiflungstaten in Zukunft zu vermeiden bzw. zunächst einmal abzuschwächen (tiefes Einatmen, Trading-Plattform schließen und eine Runde an die frische Luft gehen, usw.)

Eins muss dir klar sein: eine Verlustserie, ja, bereits ein Verlust-Trade, aus der du eine Erkenntnis für dein zukünftiges Trading ziehen kannst, ist ein (großer) Gewinn – nicht nur jetzt, sondern auch in deiner Trading-Zukunft.


  • Einer der Hauptgründe für ausgeprägte Verlustserien und Drawdowns im Trading ist das Resultat von Selbstgefälligkeit.


Man kann das auch anders formulieren: „Wer rastet, der rostet.


In Bezug aufs Trading kann man sich die Kapitalkurve als nachlaufenden Indikator der seitens des Traders in sein Trading investierte Arbeit vorstellen.


Ein Trader, der seine jüngsten Trading-Erfolge und Gewinnserien beginnt als Selbstverständlichkeit zu erachten und „schleifen lässt“ (zum Beispiel unter der Woche dem Trader-Dasein fröhnt, Party macht, Alkohol trinkt, Drogen nimmt und die Nacht zum Tage macht ohne ausreichend zu schlafen) wird früher oder später erkennen, dass Trading ein Hochleistungssport ist, eine Peak Performance Tätigkeit.


Und wenn man die hierfür nötige Disziplin vermissen lässt, dann wird die Trading-Performance und -Kapitalkurve früher oder später folgen.


Das gilt etwas weniger extrem auch im Hinblick auf sich verändernde Marktbedingungen: zu Beginn deiner Trading-Laufbahn hast du viel Arbeit und Zeit investiert, Marktbedingungen studiert, Muster identifiziert um Vorteile zu erkennen und diese dann zu deinem Vorteil kapitalisiert.


Aber: Märkte verändern sich und somit wird die zugrundeliegende Arbeit nicht weniger und wenn du auf dem höchsten, für dich möglichen Niveau performen willst, musst du diese Arbeit leisten. Jeden Tag.


Andernfalls ist der folgerichtige Drawdown nicht nur unausweichlich, sondern auch kaum zu überwinden.


Kommen wir zu Punkt 9:

  • Wenn es heißt, dass Trader ein bestimmtes Mindset haben und mental stark sind, dann ist damit meiner Erfahrung nach vor allem gemeint, dass Trader demütig sind.

Trader wissen Zeiten, in denen es im Trading gut läuft und die Kapitalkurve steigt, zu schätzen, denn es liegen schwierige, Verlust-bringende Phasen vor ihnen.


Genieße also die Zeit steigender Kapitalkurve, aber werde nicht selbstgefällig.


Wenn sich der Trader dann wirklich einmal in einem Drawdown wiederfindet, besitzt er die Fähigkeit durchzuhalten und alles nötige, in seiner Macht stehende zu tun, „das Ruder herumzureißen“.


Bleibe also am Ball, tue alles in deiner Macht stehende, im Spiel zu bleiben: du wirst sehen, bessere Zeiten kommen und diese lohnen sich!


  • Ich persönlich betrachte Trading als ein Spiel


Ein Spiel, was ich auf der Reise durch mein Leben spielen darf.


Wahrscheinlich nehme ich deswegen Verlustphasen leichter als viele andere.


Ich habe gelernt damit umzugehen, dass sie dazugehören und ich weiß, dass ich schon mehr als einmal in den Rückspiegel geblickt und geschmunzelt habe, denn der Schmerz, die Gewissensbisse, die Unsicherheit, der Frust – all das war es wert und wird es wert sein.


Also: was ist Trading für dich?


Abschließend: das Leben geht weiter, auch nach einem Drawdown und mit Ausblick auf den nächsten, der folgen wird…


Dir hat der Artikel gefallen? Lass es den Autor wissen! Sende hierzu eine Mail an jklatt@jk-trading.com

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