Desto länger du im Trading-Business unterwegs, umso eher wirst du bereits erfahren haben, dass sich Verlust-Trades im Trading unter keinen Umständen vermeiden lassen werden.
Profitabilität und Erfolg im Trading erwächst aus dem Handeln mit einem positiven Erwartungswert oder etwas bildlicher gesprochen:
Wenn du mit jemandem ein Münzwurfspiel spielst, hast du eine 50%ige Chance zu gewinnen: es kommt beim nächsten Wurf entweder Kopf oder Zahl.
Wenn du nun ein Auszahlungsverhältnis von bspw. 2 zu 1 hast, willst du dieses Spiel auf jeden Fall immer weiter spielen, selbst wenn du 5, vielleicht sogar 10 Mal in Folge verlierst.
Denn dadurch, dass du durchschnittlich 2 Euro pro durchschnittlich verlorenem Euro gewinnst, wirst du nach einer Vielzahl von Würfen, dadurch, da sich das Verhältnis von Kopf- und Zahlwürfen zu jeweils 50% angleichen wird, einen steten Kapitalzuwachs an deinem Ende sehen.
Wenn wir nun den Übertrag zum Trading machen, dann ist es bei einem günstigen Auszahlungsverhältnis, was dir in Verbindung mit deiner Trefferquote einen positiven Erwartungswert beschert möglich, mit dem Trading Geld zu verdienen.
Oder kurz und knapp: lasse Gewinn-Trades laufen und begrenze konsequent deine Verlust-Trades.
Allerdings ist das leichter gesagt als getan, denn der mit dem Akzeptieren eines Verlust-Trades einhergehende Schmerz ist teilweise so unangenehm, dass es hier nicht selten zu Schwierigkeiten kommt, besonders bei Privatanlegern.
Was machen erfolgreiche Trader hier anders?
Es ist keineswegs so, dass profitable, erfolgreiche Trader diesen Verlust-Schmerz oder die klassische Verlust-Aversion nicht hätten.
Sie ist menschlich und auch erfolgreiche Trader sind vor dieser nicht gefeit.
Um den Verlust-Schmerz nun in den Griff zu bekommen, bedienen sich erfolgreiche Trader eines Tricks, den ich im Blogartikel dieser Serie „Oldie, but Goldie: profitable Trader lassen Gewinner laufen und begrenzen Verluste“ versteckt hatte.
Ein dortiger Absatz las sich wie folgt:
„Meine Idee hierbei ist: wenn du vor Augen geführt bekommst (in unserem Fall via einer einfachen Formel), dass das Laufen lassen von Gewinn-Trades und konsequente Begrenzen von Verlusten langfristig zwangsläufig zur Profitabilität in deinem Trading führt, fällt es dir eventuell leichter, einen Glaubensgrundsatz für dein Handeln zu formulieren, dem es leichter fällt zu folgen.“
Eventuell hast du dich bereits während oder auch nachdem du den Artikel gelesen hast, folgende Frage gestellt:
„Wie könnte eigentlich ein solcher Glaubensgrundsatz für mein Trading ausschauen?“
Bevor wir einen solchen formulieren, zunächst die Antwort auf die Frage „Was machen erfolgreiche Trader hier anders?“:
erfolgreiche Trader formulieren für sich einen Glaubensgrundsatz, der es ihnen ermöglicht, mit dem Verlust-Schmerz besser umzugehen bzw. ihnen hilft, diesen einzuordnen und als Baustein eines größeren Bauwerks, nämlich profitablen Tradings, zu sehen.
Und wie könnte ein Glaubensgrundsatz hier dann ausschauen?
Beispielsweise so:
Verluste sind Teil des Trading-Business. Ich weiß, dass mein gehandelter Ansatz profitabel ist und einen positiven Erwartungswert verspricht, trotz zu erleidender Verluste.
Diese Verluste sind der Preis für meine nächste Trading-Chance.
Durch mein solides und gut durchdachtes Risiko- und Money-Management weiß ich, dass mein Risk of Ruin, also mein Risiko bankrott zu gehen, 0 ist.
Hierdurch ist gewährleistet, dass ich trotz Verlusten lange genug im Trading-Spiel bleibe, um langfristig und nach einer Vielzahl von Trades meinen positiven Erwartungswert zu realisieren und mit meinem Trading unterm Strich Geld zu verdienen.
Wenn du den Glaubensgrundsatz ein wenig auf dich wirken lässt, dann merkst du, dass es sich um ein Mantra handelt.
Mantras sind der Definition nach um […] heilige Silben, heilige Wörter oder ein heilige Verse. Diese sind „Klangkörper“ einer spirituellen Kraft, die sich durch meist repetitives Rezitieren im Diesseits manifestieren soll.[…] (Quelle: Wikipedia)
Übertragen wir das auf unser Trading, dann entspricht dieses Aufsagen des Mantras im Falle eines Verlust-Trades im übertragenen Sinne dem Induzieren rationalen Denkens.
Und da Verlust-Trades immer wieder und wieder ganz natürlich auftreten, sorgt das stete Wiederholen des Mantras für ein Erreichen der unbewussten Kompetenz und somit dem Akzeptieren von Verlust-Trades als vollkommen natürlich.
Fazit
Erfolgreiche, profitable Trader haben, genau wie unprofitable Trader auch, natürliche Verlustschmerzen.
Aber anders als unprofitable Trader bedienen sich profitable Trader eines Tricks: sie formulieren für sich mindestens einen Glaubensgrundsatz der es ihnen ermöglicht, mit zunehmender Zeit Verluste im Trading als etwas ganz natürliches zu akzeptieren und sind infolgedessen bei entstehenden Verlusten weniger anfällig negativen Emotionen zu unterliegen.
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