(JK-Trading.com) – Der DAX hat einen Tag vor der spannenden Leitzinsentscheidung der FED eine regelrechte Achterbahnfahrt hingelegt.
Kam es kurz nach der Markteröffnung zu einem scharfen Rücksetzer, Rutsch unter die 12.050er Marke und kurzzeitigem Lauf unter das 12.000er Level, folgte dank Mario Draghi anschließend einer regelrechter Sturmlauf in Richtung 12.300/320 Punkte.
Der Grund für das Aufbegehren der DAX-Bullen: Mario Draghi sorgte mit seinen Kommentaren für aufkeimende Spekulationen wonach die EZB schon recht zeitnah an der Zinsschraube drehen könnte, der Anleihemarkt sah vor Draghis Worten in der Mehrzahl einen Zinsschritt erst im September 2020, nach Draghis Worten in Sintra/Portugal eine Senkung des Leitzins auf -0.1% bereits im März 2020.
Ob das nun allerdings der Haupttreiber für die bullishe Vorstellung im DAX war, denke ich nicht: tatsächlich drängt sich die Frage auf, warum Draghi einen Tag vor der FED eine solche aggressive expansive Rhetorik wählt.
Meiner Meinung ist der wahrscheinlichste Grund: Draghi erwartet eine sehr dovishe FED, erwartet eventuell sogar einen Zinsschritt morgen.
Infolgedessen wäre zu erwarten, dass der US-Dollar deutlich abwertet, der Euro, trotz derzeit inhärenter Schwäche, zum Greenback aufwertet, Draghi durch seine gewählte Rhetorik eine solche Euro-Aufwertung versucht antizipatorisch abzuschwächen.
Für den Aktienmarkt ist eine solche Rhetorik grundsätzlich positiv und sollte es nun sogar zu einem Bruch der 12.300/320er Region kommen, stünde einem Lauf in Richtung aktueller Jahreshochs um 12.450 Punkte wohl kaum etwas im Wege.
Auf Stundenbasis ist der Modus oberhalb der gestrigen Tiefs um 12.000 Punkte, etwas weiter gefasst um 11.900/920 Punkte bullish einzuschätzen und mit Fokus auf neue Jahreshochs ausgerichtet.
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