Der heutige Blog-Artikel in unserer Serie „10 Eigenschaften profitabler, erfolgreicher Trader“ ist in der Tat eine Umkehr eines unserer Artikel in unserer vorherigen Blog-Artikelserie „7 Eigenschaften unprofitabler Trader“.
In der Tat ist einer Hauptunterschiede zwischen profitablen und unprofitablen Tradern, dass erstere ein akkurates Trading-Journal führen.
Aber während auf den ersten Blick der Hauptgrund darin zu liegen scheint, dass es hierbei an erster Stelle um das Überwinden eines inneren Schweinehund geht, genau wie es für einige Menschen unglaublich schwierig zu sein scheint, den Gang ins Fitnessstudio auch nach Januar des kommenden Jahres und nach dem Formulieren der guten Vorsätze zu Silvester beizubehalten, ist der Hauptgrund wohl ein anderer.
Tatsächlich habe ich mit der Zeit festgestellt, dass es sich eher um eine Art Selbstschutz zu handeln scheint.
Wie wir im Blog-Artikel „Das Trading Journal oder: von der Angst messbar zu sein“ herausgearbeitet hatten, läuft man durch das akkurate Reflektieren seines Handelns Gefahr, dass man sich selbst „den Spiegel vorhält“ und offenbar wird, dass das, was man tut, nicht funktioniert.
Man wird also messbar.
An dieser Stelle kommt es nun zu einer Entscheidungsfindung, die meiner Erfahrung nach profitable von unprofitablen Tradern unterscheidet:
Der profitable Trader sieht die aus der Messbarkeit erwachsenen, positiven Möglichkeiten für sein Trading.
Der unprofitable Trader sieht primär die aus der Messbarkeit erwachsenen negativen Aspekte, weniger bezogen auf sein Trading, als vielmehr auf sein persönliches Befinden.
Das bedeutet konkreter: du, als profitabler Trader, sagst dir folgendes:
„Hey, ich sehe dank der klaren Dokumentation was funktioniert und was nicht. Zudem kann ich ganz besonders Verlust-Trades entsprechend ihres Erwartungswerts in Bezug auf meine gehandelte Strategie einordnen. Das ermöglicht mir, Emotionen auf ein Minimum zu reduzieren, besonnen zu bleiben und mein bestes Trading abzuliefern.“
Hieraus ergibt sich auch, dass erfolgreiche, profitable Trader anders als unprofitable Trader Prozess-orientiert, nicht Ergebnis-orientiert handeln.
Das bedeutet anders:
Ein profitabler Trader, der ein penibles Trading Journal führt und Prozess-orientiert, basierend auf einem klaren Regelwerk agiert, unterteilt seine Trades wie folgt:
Regelwerk eingehalten --> Gewinn --> guter Trade!
Regelwerk eingehalten --> Verlust --> guter Trade! (wenn auch auf der falschen Seite der Varianz aufgewacht…)
Regelwerk nicht eingehalten --> Gewinn --> Glück gehabt, sieh' dich beim nächsten Mal besser vor…
Regelwerk nicht eingehalten --> Verlust --> Geschieht dir ganz recht!
Daraus ergibt sich, dass über eine klare Dokumentation deines Tradings in einem Trading Journal, der weit über das Dokumentieren bloßer Ein-/Ausstiege, des Risikos des Trades, usw. hinaus geht, die Basis profitablen Tradings ist.
Das bedeutet etwas konkreter, dass dein Trading Journal zum Beispiel auch Aspekte umfassen sollte wie z.B. dein Befinden („Fühl ich mich gut/schlecht?“; wenn ich mich gut fühle: „Warum fühle ich mich gut?“ bzw. „Was habe ich getan, um mich gut zu fühlen?“), ob du einen täglichen Tagesablaufplan eingehalten hast, ob du beim Trading durch irgendwelche Gründe unter Stress gestanden hast oder nicht, usw.
Eine solche penible, saubere Dokumentation deines Tradings in einem Journal ermöglicht dir dann z.B. Filter über dein Trading zu legen.
Hiernach dokumentierst du deine Trades klassisch ohne Filter.
Anschließend legst du einen Filter über dein Ergebnis und lässt alle Trades aus der Betrachtung raus, wo du dich z.B. nicht gut gefühlt haben
Ist das Handelsergebnis dann besser, handelst du in Zukunft bspw. mit reduzierter Positionsgröße oder gar nicht, wenn du dich wie von dir definiert, schlecht fühlst
Was hierbei offenbar wird: es ist wichtig zu wissen, wie das ist wenn man sich gut bzw. schlecht fühlt (hierbei hilft dir beispielsweise ein individualisiertes Trading-psychologisches Profil weiter).
Und es ist auch wichtig zu wissen, wie man den Zustand eines guten Gefühls bzw. du den Zustand deiner Zone erreichst.
Das ist für den langfristigen Erfolg deines Tradings nicht nur essentiell, sondern nur möglich, wenn du dein Trading penibel, genau in einem Trading Journal dokumentierst.
Fazit
Erfolgreiche, profitable Trader wissen, um die Wichtigkeit der peniblen Dokumentation ihres Tradings und führen entsprechend ein akkurates Trading Journal.
Dank dieses kann er eine genaue Analyse erstellen, was in seinem Trading funktioniert und was weniger und demzufolge mehr vom für sein Trading „guten“ und weniger vom für sein Trading „schlechten“ tun.
Ergänzend sind erfolgreiche Trader Prozess-orientiert und werden hier von ihrem Trading Journal unterstützt.
Dank des Trading Journals kann der erfolgreiche Trader selbst negative Trades als positiv kategorisieren, bspw. wenn ein entstandener Verlust kleiner als der durchschnittlich zu erwartende Verlust war.
Das gilt ganz besonders, wenn dieser Verlust durch aktives und duplizierbares Management des Traders entstanden ist – hierdurch sorgt das Können des Traders für eine Optimierung des Erwartungswerts und somit eine Glättung der Kapitalkurve.
Dir hat der Artikel gefallen? Lass es den Autor wissen! Sende hierzu eine Mail an jklatt@jk-trading.com
Comments